Deutsche Schäferhunde

Zwinger von Faragon

Die fünf wichtigsten Blutlinien im SV


 
Blutlinien ist ein oft gebrauchter Begriff in der gesamten Hundewelt. Was können wir darunter verstehen?

Das Wort Blutlinien ist in der Vergangenheit oft falsch interpretiert worden, weil sehr stark die Meinung vertreten wurde, dass der Träger des Erbgutes das Blut sei. Der Rückschluss, dass sich das Blut des Rüden mit dem Blut der Hündin bei den Nachkommen zu einer neuen Flüssigkeit mischen lasse, führte selbstverständlich zu völlig falschen Vorstellungen über die Übertragung des Erbgutes.

Weil das Wort Blutlinien aber fast nicht mehr wegzudenken ist, sollten wir es an dieser Stelle als eine Rückschau auf die Schäferhundezucht von den Anfängen bis zum heutigen Tage verstehen.

Das heißt, die Vererbung des im Zuchtbuch als Nr.1 eingetragenen Rüden Horand von Grafrath, in Fortsetzung über seine Söhne in direkter Linie. Die sich daraus bis heute etablierten Verzweigungen, bezeichnen wir nachfolgend als Blutlinien.

Anlässlich der Hauptzuchtschau 1974 hat der damalige Präsident des SV, Dr. Christoph Rummel,
den Begriff von fünf dominanten Blutlinien geprägt.

Die fünf dominanten Blutlinien der Schäferhundezucht

 

Hektor von SchwabenBlutlinie I

Hektor von Schwaben: Sieger 1900/01, sehr gefestigte Gebäude und Wesensanlagen über „Claudius von Hain“ (1944) und seinen Nachkommen „Edo Gehrender Berg“ VA 57, „Valet Busecker Schloß“
und „Iwo vom Südfeld“ VA 1971 u.72

 

Hettel v. UckermarkBlutlinie II

Hettel v. Uckermark: Sieger 1909 aus Roland v. Starkenburg Sieger 1906/07 einmal mit Billo Riedekenburg (Größe, steile Vorhand) über
„Flora Berkemeier“ , „Nestor vom Wiegerfelsen“ (Zahnfehler)
, „Immo Hasenfang“, „Axel von der Deininghauser Heide“ VA 1948, „Alf Nordfelsen“ Sieger 1955, „Jonny v. d. Riedperle“ VA 1958/59, Veus v.d. Starrenburg: Sieger 1961, „Nico v. Haus Beck“, „Rebell v. Haus Schütting“ VA 1969 zu
„Arno v. Erlenbrunnen“ VA 1974. Über „Alf Nordfelsen“ Sieger 1955 über „Axel v. d. Pelztierfarm“, „Mutz v.d. Pelztierfarm“ VA 1970, „Jalk v.d. Rheinhalle“ VA 1974, „Anderl v.kleinen Pfahl“ VA 1974, „Wackerm v.d. Eiringsburg“

 

Klodo v. BoxbergBlutlinie III

Klodo v. Boxberg: Sieger 1925 aus Erich v. Grafenwerth Sieger 1920. Diese Linie teilt sich auf in „Donar v. Zuchtgut“, und „Curt v. Herzog Hedan“. Mit „Curt v. Herzog Hedan“ wurde der Standart mit mittlerer Größe und gutem Rüdengepräge gefestigt und keine Übergröße mehr zugelassen.
Diese Linie führt über „Odin Stolzenfels“ Sieger 1933, Ferdl v. d. Secretainerie“ VA 1938, „Quell Durmesheim“ VA 1941, „Baldur vom Befreiungsplatz“ VA 1941, „Arras Adam Riesezwinger, Klodo a.d. Eremitenklause, Zigan v.d. Firnskuppe“ VA 1969 zu „Hero Lauerhof“ VA 1971/72/73. In dieser Linie auf lange Köpfe und Ohren achten (Klodo und Arras), Langhaar bei Curt!

Utz v. Haus SchüttingBlutlinie IV

Utz v. Haus Schütting: Sieger 1929. Diese Linie teilt sich über „Dux v. Haus Schütting zu „Cyrus Baltikum“ und „Marko Cellerland“, Sieger 70, VA 71 bis 73 zu „Kai Silberbrand“ VA 73/74.
Die andere Linie aus „Utz“ geht über „Hussan v. Haus Schütting“ Sieger 1932, über „Billo Oberviehland“ zu „Hein v. Richterbach“ , Cäsar Malmannsheide“ (weiche Ohren, Temperament, Zahnfehler), „ Bodo Tannenbruch“,“ Ajax v. Haus Dexel“ VA 62 und 64, Sieger 63, „Titus Eschenzweig“ VA 73 und über „Greif vom Elfenhain“ VA 60, „Veus v. Fiemereck“ VA 68 und Frei v.d. Gugge“ VA 69/70. Eine für unsere Zucht sehr wertvolle Linie, wenn man Inzuchthäufungen und deren Folgen berücksichtigt.

 

Rolf v. Osnabrücker LandBlutlinie V

Rolf v. Osnabrücker Land: VA 1949 aus „Lex Preußenblut“. Diese Linie war wohl in der Hochzucht die wertvollste und hat uns gutes Rüdengepräge und gute Knochenkraft und sehr gute Gebäudeanlagen gebracht. Dieser R-Wurf brachte über „Racker v. Osnabrücker Land“, „Raps v. Piastendamm“, „Dago Schloß Dahlhausen“, Hunde, die in der Nachzucht mehr Rüdengepräge bringen sollten.
Über „Rolf Osnabrücker Land“ aber wurde unsere Zucht bis zum heutigen Tage bestens beeinflusst, wobei auch überhäufte Inzucht Beachtung finden muss. Über „Vello z.d. Sieben Faulen“ (Größe, Pigment) zu „Bernd Lierberg“ VA 67, „Bodo Lierberg“ VA 66, zu „Hard v. Sprühturm“ VA 70/71 und besonders über „Jalk Fohlenbrunnen“ VA 61 bis 63 zu „Sam v. d. Wienerau“ VA 66 und „Lido v.d. Wienerau“ finden wir über „Hein Königsbruch“, „Canto v.d. Wienerau“, in „Canto v. Arminius“ VA 74 und „Datscha vom Patersweg“ eine gute Erfolgslinie.
Ferner hat uns „Rolf“ über „Condor v. Hohenstamm“ . Sieger 58, VA 59, zu „Mutz Kückstraße“, Sieger 62, VA 60 u.61 und „Condor v. Zollgrenzschutzhaus“ VA 65/66 und „Quanto v.d. Wienerau“ VA 69 bis 72, „Reza v.d. Wienerau“ VA 72 „Dick Adeloga“ Sieger 73, VA74 und „Gundo v. Klosterbogen“ VA 73/74 eine Vielzahl bedeutender Auslesehunde gebracht. Außerdem wurde über „Zibu v. Haus Schütting“ VA 61 bis 63 (Enkel von Rolf), „Dido von der Werther Königsallee“ Sieger 68 (Pigment u.Wesen), „Quax v. Haus Beck“ VA 67/68, „Quido v. Haus Schütting“ VA 66, „Jack v. Bimöhlen“ VA 64 (Größe) und „Gundo Stettener Schlößli“ VA 74,
eine ebenfalls sehr bedeutende Linie geschaffen.